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Rücktritt des Bürgermeisters

von Andreas Maigl

 

Liebe St. Radegunderinnen,
liebe St. Radegunder!


Nach meinem 25-jährigen Engagement in der Gemeindepolitik – vierzehneinhalb Jahre davon als Bürgermeister – lege ich bei der Gemeinderatssitzung am 9. Oktober 2024 das Amt des Bürgermeisters von St. Radegund nieder. Dieser - bereits seit einiger Zeit geplante - Rücktritt hat sich durch die aktuell herausfordernde Lage in unserer Gemeinde verzögert. Seit dem Hochwasserereignis vom 8. auf den 9. Juni 2024 ist St. Radegund als Katastrophengebiet ausgewiesen, daher war es in den vergangenen Wochen und Monaten mein vorrangiges Ziel, ein rasches und professionelles Krisenmanagement in und für unsere Gemeinde sicherzustellen. So konnte innerhalb kürzester Zeit - nach dem notwendig gewordenen Abbruch unserer Volksschule - eine Übergangsschule im Doktorpark errichtet werden. Leider wurde der Schulstart in der Übergangsschule durch die Sturmkatastrophe vom 14. September 2024 neuerlich verzögert, da eine orkanartige Sturmböe das Dach abgedeckt hat. Auch hier ist es gelungen, im raschen Einvernehmen mit allen Verantwortlichen und Beteiligten, umgehend die Sanierung des Daches in Angriff zu nehmen. Ich freue mich daher sehr, dass mittlerweile ein adäquater Schulbetrieb in der Übergangsschule möglich ist.

Mit großer Freude, Dankbarkeit und Stolz blicke ich auf die vergangenen 25 Jahre zurück, insbesondere auf die vierzehneinhalb Jahre als Bürgermeister von St. Radegund. In aller „Unbescheidenheit“ darf ich in diesem Zusammenhang erwähnen, dass ich seit über 60 Jahren damit der „längst gediente“ Bürgermeister in unserem Kurort bin.

Projekte
Freude bereiten mir die vielen umgesetzten Projekte, wie die Sanierung unseres historischen Kurhauses mit dem Cursaal als weithin einzigartigen Veranstaltungsort, dem Curcafe sowie der Ordination von Dr. Ute Müllner. Auch die Revitalisierung des Doktorteiches oder der wunderschöne Blumenschmuck, der unseren Kurort alljährlich zum Blühen bringt, wurde in meiner Amtszeit initiiert und umgesetzt. Mit der Unterstützung unseres Kaufhauses sowie mit dem Kauf der ehemaligen RAIBA-Räumlichkeiten, in denen sich heute der beliebte Bauernladen „Gundis Laden“ sowie die Trafik befinden, konnte ein wichtiger Schritt für die Nahversorgung und für Regionalität mit besten bäuerlichen Produkten gesetzt werden.
Generationen
Mit dem Kauf des Pfarrhofes und der Erweiterung zu einer zweigruppigen Kinderkrippe sowie der Erweiterung des mittlerweile dreigruppigen Kindergartens wurde in den vergangenen Jahren zudem ein Schwerpunkt auf die Kinderbetreuung gelegt. Erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang auch die umfassende Sanierung der Volksschule, des Turnsaales und des Sporthauses, wenngleich der Schultrakt mittlerweile abgebrochen werden musste.
Mit Bauprojekten, wie z. B. auf der Schöcklwiese, wurden in meiner Amtszeit seitens der Gemeinde die Voraussetzung für eine maßvolle Bevölkerungsentwicklung geschaffen. Auch die sehr zeitintensive und aufwendige Erstellung des Flächenwidmungsplanes 5.0 sowie des örtlichen Entwicklungskonzeptes, welche in wenigen Wochen in Rechtskraft treten, werden für eine nachhaltige, positive Entwicklung von St. Radegund sorgen. Neben einem notwendigen Zuzug war es mir daher immer ein großes Anliegen, unseren jungen St. RadegunderInnen die Möglichkeit zu geben, ihren weiteren Lebensmittelpunkt in ihrer Heimatgemeinde gestalten zu können. Schließlich konnte mit tatkräftiger Unterstützung der Gemeinde das „Betreute Wohnen“ in den ehemaligen PV-Personalwohnhäusern untergebracht werden. Insgesamt 16 Wohnungen stehen hier unserer älteren Generation als leistbarer Wohnraum zur Verfügung.

Infrastruktur/Verkehr/Mobilität
Auch die hohen Investitionen in die örtliche Infrastruktur wie Wasserversorgung, die Sanierung zahlreicher Straßen im gesamten Gemeindegebiet oder die Errichtung von Fußwegen, waren mir stets wichtig. Zudem ist es durch die Errichtung eines Nahwärmenetzes gelungen, sämtliche Gemeindegebäude im Ort St. Radegund sowie das Rüsthaus der FF Rinnegg mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Und auch der Ausbau einer flächendeckenden Breitbandversorgung konnte in die Wege geleitet werden. Wenngleich umstritten, bin ich mehr denn je davon überzeugt, dass wir mit der Parkraumbewirtschaftung am Schöckl für ein zeitgemäßes Tourismusmanagement gesorgt haben und damit eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen wurde, die mittlerweile auch zum Vorbild für andere Tourismusregionen geworden ist. Mit der aktiven Unterstützung des Busbahnhofs Fasslberg, der Initiative zur Busverbindung St. Radegund – Gutenberg – Weiz oder der Verlängerung der Busverbindung 250 bis Schöcklkreuz, sowie der Beteiligung am Mikro-ÖV mit dem „Flux“-Sammeltaxi, wurde zudem der öffentliche Verkehr in unserer Gemeinde aufgewertet und gestärkt.

Vereine und Institutionen
Ein großes Anliegen war und ist mir die Förderung des örtlichen Vereinslebens sowie eine gute Zusammenarbeit mit allen örtlichen Institutionen und Vereinen. In diesen Zusammenhang möchte ich bewusst unsere beiden Feuerwehren, die FF St. Radegund sowie die FF Rinnegg, hervorheben, die im Zuge des Hochwassers im Juni sowie des Sturmereignisses im September einmal mehr ihr großartiges Engagement, ihren professionellen Einsatz sowie ihre hohe Kompetenz unter Beweis gestellt haben.
Den größten Erfolg meiner Amtszeit als Bürgermeister sehe ich jedoch darin, dass es mit Unterstützung aller Fraktionen gelungen ist, im Gemeinderat für ein konstruktives, wertschätzendes und stets respektvolles Miteinander zu sorgen.

Dankbar bin ich für die zahlreichen WegbegleiterInnen und UnterstützerInnen in all den Jahren, die mir mit Rat und Tat aber auch mit konstruktiver Kritik zur Seite gestanden sind. Mein besonderer Dank gilt Vzbgm. Heidi Taibinger, GK Ursula Schwarzl sowie allen GemeinderätInnen der ÖVP St. Radegund für ihre tatkräftige Unterstützung in all den Jahren. Auch den im Gemeinderat vertretenen Fraktionen darf ich für ihre kritisch-konstruktive Zusammenarbeit meinen herzlichen Dank zum Ausdruck bringen. Ich hoffe sehr, dass trotz der Wahlgänge in den kommenden Monaten dieses gute politische Klima in St. Radegund gepflegt und weitergeführt wird.

Schließlich bedanke ich mich beim gesamten Team in der Gemeindeverwaltung, allen voran bei AL Mag. Ilse Pölzl-Baldt, dem Außendienst sowie dem Team des Kindergartens für ihre loyale Unterstützung und die professionelle Arbeit. Gerade im Spannungsfeld zwischen Politik, Verwaltung, übergeordneten Behörden sowie mit zunehmend fordernden BürgerInnen stellt die Arbeit für alle Gemeindebediensteten heutzutage eine enorme Belastung dar.
Mein größter Dank gilt meiner Gattin Daniela, sowie meinen Kindern Hannah und Raphael, die mich in den all den Jahren unterstützt und getragen haben. Sie werden mir immer Kraftquelle sein und ich freue mich sehr, künftig mehr Zeit für und mit meiner Familie verbringen zu können.

Ich freue mich sehr, dass mit Mag. Jakob Taibinger ein überaus kompetenter und engagierter Nachfolger gewonnen werden konnte, der mit seiner großen Erfahrung in der Regionalentwicklung in und für St. Radegund neue Akzente einbringen wird. Nachdem die Gremien der ÖVP St. Radegund meinem Vorschlag, Jakob Taibinger als Bürgermeister bei der GR- Sitzung am 9. Oktober zu nominieren, einstimmig angenommen haben, hoffe ich sehr, dass es im Sinne eines weiterhin konstruktiven Miteinanders in St. Radegund auch im Gemeinderat eine breite Zustimmung für Jakob Taibinger geben wird.

Abschließend darf ich Sie noch sehr herzlich zur

Gemeinderatssitzung
am 9. Oktober 2024
mit Beginn um 19:00 Uhr

im Cursaal St. Radegund einladen.
Ich würde mich freuen, Sie begrüßen zu können.

Ihr Bürgermeister
Hannes Kogler

 

(Foto: Michaela Lorber)

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